Durch glücklichen Zufall ans GymLi

Es sind die Sommerferien im Jahr 2019. Eine 25 Jahre junge Lehrerin für Latein, Biologie und Religion sucht händeringend eine freie Lehramtsstelle in der Region. Die Ferien sind schon bald zu Ende und es kommt die Sorge auf, sich bereits kurz darauf als arbeitslos melden zu müssen. Es ist eine lange Zeit des Hoffens. Doch in der sechsten und somit letzten Ferienwoche kommt dann letztendlich doch die gute Nachricht – die Zusage für eine Stelle am Gymnasium „Prof. Dr. Max Schneider“ in Lichtenstein. Vielleicht ahnt der ein oder andere schon, um wen es sich handelt. Die Rede ist natürlich von Frau Krüger, die uns seit August 2019 als Lehrerin am GymLi  freudig auf den Fluren begegnet.

Ursprünglich kommt sie aus Dambeck im Seenland Mecklenburg-Vorpommern und wohnt seit ein paar Jahren mit ihrem Freund und ihrer Katze Yoko in der kleinen Gemeinde Callenberg. Der Wohnort stand durch ihren Freund, wie vielleicht bereits erkannt, schon vor der eigentlichen Arbeitsstelle fest. Die Schule selbst war ihr, aufgrund ihres Praktikums 2015 bei Frau Beyer im Rahmen des Lehramtsstudiums in Leipzig, längst bekannt.

Dahingehend tut sich dann aber schon die Frage auf, warum sie sich überhaupt für den Beruf als Lehrerin entschied. Frau Krüger erzählte uns, dass sie seit ihrem 14. Lebensjahr Nachhilfe gab und es ihr viel Spaß bereitete und nebenbei auch noch ein kleiner Obolus für sie heraussprang. Dennoch wollte sie ursprünglich erst Medizin studieren, wovon ihr ihre Mutter als ausgebildete Krankenschwester angesichts des Schichtdiensts und der hohen Belastung aber abriet. Das Beispiel der Mutter ihres damaligen Freundes, welche Lehrerin war, ließ sie die bessere Familientauglichkeit erkennen. So entschied sie sich nach ihrem Abitur 2012 am Gymnasium in Ludwigslust für den Lehrerberuf. Ihre Teilnahme am 10-jährigen Klassentreffen entfiel allerdings, da Frau Krüger vollkommen in die Planung und Organisation der Romreise involviert war und somit dafür keine Zeit war.

Ein Rom-Schnappschuss (Bildrechte: S.Kordaß)

Auch während ihrer Schulzeit war sie dafür bekannt, sehr engagiert zu sein, beispielsweise in ihrer Aktivität als Schüler- und Kurssprecherin. So wurde sie oft mit der Organisation großer Dinge betraut, was sie zu einer ihrer Stärken zählt. Des Weiteren war sie früher (ihrer eigenen Aussage nach!) immer sehr fleißig, wobei ihr vieles auch zugefallen sei. Als ihre Schwächen benennt sie derweil ihre Pünktlichkeit im Unterricht und vor allem ihre Schreibtischordnung.

Abseits vom Schreibtisch trifft sich Frau Krüger oft mit Freunden auf einen Tee und Schokolade und geht auch gern einmal weg. Am besten da, wo man keine Schüler trifft, um peinliche Situationen und Ähnliches zu vermeiden. Vielleicht mag sie deswegen auch das Reisen so sehr. Zu ihren bisherigen Zielen gehörten unter anderem Sri Lanka, Kreta und so ziemlich der gesamte Raum um das Mittelmeer herum. Für Frau Krüger muss es aber nicht unbedingt weit weg sein, um sich von dem täglichen Alltagstrott zu erholen – Stichwort „Home sweet home“. Hier lässt die 28-jährige bei Dramen wie „Downtown Abbey“ die Seele baumeln und fiebert mit.

Wenn man zum Schulischen zurückkommt findet man eine nicht mindere Begeisterung ihrerseits für unsere, laut ihren Worten, „unfassbar schöne Schule“. Sie freut sich sehr über die zahlreichen freundlichen Schüler*innen und das nette Kollegium hier am Gymnasium, wobei ihr dennoch mehr Begrüßungen auf den Fluren im Schulhaus gefallen würden. Frau Krüger bemüht sich ihrerseits selbst organisierter im Unterricht zu sein und vieles im Schulischen zu vereinfachen. Wert legt sie dabei auch auf eine fortschreitende Digitalisierung der Lehrzeit, wobei sie jedoch gerne auf die übermäßig vielen LernSax-Mails verzichten würde. Ihr Wunsch für die Zukunft der Schule wäre, einen zunehmenden Fokus auf Schüleraustausch-Projekte zu legen und diese zu fördern.

Wir als Redaktion der Schülerzeitung können uns diesem Wunsch des kulturellen Austauschs nur anschließen (vielleicht auch ein bisschen, weil das interessanten Schreibstoff bietet, was aber dahingestellt sei). Zudem hoffen wir, dass sie ihre Ziele erreicht und wir sie noch lange hier am GymLi im Flur und in den Klassenräumen begrüßen dürfen.

© Henry Görner