Ingeborg von Einsiedel

Das Leben der Gehilfin von Max Schneider

Ingeborg v. Einsiedel feierte am 17.02.2001 ihren 84. Geburtstag. Sie wäre gern Tierärztin geworden, dafür fehlte aber das Geld.
Mit 17 Jahren verließ sie die Goetheschule in Leipzig und half ihrem Vater, er war Jurist, bei Schreibarbeiten. Nebenbei lernte sie im italienischen Konsulat die italienische Sprache, bei einem Hausbewohner Griechisch und Latein.
Auch zeichnete sie sehr gern. So nahm sie 1939 ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig auf, wo sie Karl Max Schneider kennenlernte, der für Kunstschüler Unterricht zum Thema „Form und Verhaltensweisen der Tiere im Zoo“ erteilte.

Ingeborg v. Einsiedel zeigte Interesse für Tiere, Tierstudien und für die Vorlesungen von Schneider. Ihm fiel sie besonders durch ihre Fragen auf, und so ergab es sich, daß sie nicht nur Tierstudien betrieb, sondern auch Tiere betreute und Mitarbeiterin von Schneider wurde.

Nach dem Tod von Schneider 1955 erhielt Frau v. Einsiedel eine feste Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin und wurde immer mehr zur „Seele“ des Leipziger Zoo, dem sie auch heute noch viel Aufmerksamkeit schenkt.

Während ihrer Tätigkeit widmete sich Frau v. Einsiedel nicht nur Tieren, sondern auch den Kindern.
So baute sie gemeinsam mit dem Maler Günter Rackwitz die Zoo-Malschule auf, führte die Kinder durch den Zoo und half beim Wiederaufbau der Zoobibliothek.

Als Prof. Max Schneider 1955 starb, vertraute er Frau v. Einsiedel testamentarisch seinen wissenschaftlichen Nachlaß an, den sie über viele Jahre behütete und pflegte, bis sie diesen 1995 dem Förderkreis des Gymnasiums „Prof. Dr. Max Schneider“ übergab.

Die Gymnasiasten und Pädagogen des Schneider-Gymnasiums und die Bevölkerung seiner Heimatstadt sind stolz auf das wertvolle Vermächtnis und die großzügige Schenkung.

An Arbeit mangelt es nun nicht mehr. Deshalb rufen wir alle Schüler, Studenten und Interessenten auf, uns bei der Aufarbeitung des wissenschaftlichen Nachlasses zu helfen. Er ist eine Fundgrube für Projekte, Diplomarbeiten und wissenschaftliche Studien.

Wir erinnern uns an eine verdienstvolle Persönlichkeit, die am Freitag, dem 1. Februar 2002 in Leipzig verstorben ist.

Stellen wir uns den Aufgaben, es ist im Sinne von Prof. Dr. Schneider und Frau v. Einsiedel.