Liebe Leser*innen der GymNews,

ich möchte euch heute ein Gedicht vorstellen, das mich sehr an diesen Jahresbeginn 2021 und dessen Kapriolen erinnert.

Unterm weißen Baume sitzend

Neue Gedichte. Seite 5–6 / Hoffmann und Campe 1844 – 1. Aufl

Unterm weißen Baume sitzend,
Hörst du fern die Winde schrillen,
Siehst, wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen;

Siehst, wie unten ausgestorben
Wald und Flur, wie kahl geschoren; –
Um dich Winter, in dir Winter,
Und dein Herz ist eingefroren.

Plötzlich fallen auf dich nieder
Weiße Flocken, und verdrossen
Meinst du schon, mit Schneegestöber
Hab der Baum dich übergossen.

Doch es ist kein Schneegestöber,
Merkst es bald mit freudgem Schrecken;
Duftge Frühlingsblüten sind es,
Die dich necken und bedecken.

Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maie,
Schnee verwandelt sich in Blüten,
Und dein Herz es liebt aufs neue.

Wir warten alle auf den Frühling, der uns mit seinen Botschaftern – der Sonne, dem Blau des Himmels, dem Gezwitscher der Vögel u.v.m. – überzeugt.

Wir warten schon lange und hoffen auf den Überraschungsmoment, wie ihn das lyrische Ich im Gedicht erlebt.

Gleichzeitig verstärkt sich diese Sehnsucht durch unser Hoffen auf eine Veränderung der Gesamtsituation. Endlich Corona hinter uns lassen und optimistisch in die Zukunft schauen! Auch dieses Wünschen assoziiere ich mit Heines Gedicht, was übrigens im Deutschabitur 2021 eine Rolle spielte.

Vielleicht habt ihr in unserer Homeschooling-Zeit Bücher gelesen, Filme geschaut, Ausstellungen und Theaterinszenierungen, Konzerte digital erlebt?!

Wenn ihr Lust habt, schreibt darüber und lasst die Leser*innen der GymNews teilhaben an euren Eindrücken. Gebt einfach Empfehlungen, die unseren eingeschränkten Alltag interessanter machen können.

Schickt eure Texte an gymnews.lichtenstein@web.de !

Die Redakteure der GymNews stehen in den Startlöchern, um eure Tipps weiterzugeben.

Frühlingshafte Grüße von Frau Melchert

(Bildrechte: Pixabay)