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Die Würfel sind gefallen
Am vergangenen Sonntag wurde wieder einmal über die Zukunft unseres Landes entschieden. Noch nie war die Spannung vor einer Bundestagswahl größer als in diesem Jahr. Schon seit mehreren Monaten konnte man nur noch spekulieren, welche Partei mit ihrem/ihrer jeweiligen Kandidaten/Kandidatin das Rennen machen würde. Die Umfragen änderten sich teils wöchentlich und auch Stunden nach der Wahl stand das Gewinnerteam nicht fest. Erst am Montag im Laufe des Tages konnte sich die SPD mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten herauskristallisieren und ihren Vorsprung vor der CDU/CSU festigen. Letztere hatten in der vergangenen Zeit Mühe ihre Prozentpunkte zu stabilisieren. Bis vor der ersten Wahlprognose um 18 Uhr war noch nicht einmal gewiss, ob die Union die 20% Marke überwinden würde. Bis zuletzt blieb es also spannend.
Aber nicht nur die über 18-jährigen haben gewählt, sondern auch die Klassen neun bis zwölf an den Schulen in ganz Deutschland bekamen bei der sogenannten „Juniorwahl“ die Chance einen Wahldurchgang mitzuerleben. So auch an unserem Gymnasium. Doch anders als bei den Erwachsenen wurde bei uns Jugendlichen schon an den Schultagen der vergangenen Woche Stimmzettel abgegeben und unter Verschwiegenheit ausgezählt, bis dann endlich am Montag das Ergebnis verkündet wurde.
Mehr dazu im Folgenden:
Mit einer Wahlbeteiligung von 95,81% und nur einer ungültigen Stimme geht die FDP als klarer Wahlsieger an der Schule mit gut 23,1% der Zweitstimmen hervor. Den zweiten Platz belegt die AfD etwas dahinter mit einem Anteil von 13,5%. Die weiteren Parteien Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Linke reihen sich in selbiger Reihenfolge kurz dahinter ein. Etwas abgeschlagen von den anderen schafften es die CDU mit 7,6% und die Tierschutzpartei mit 5,2% auch noch über die 5%-Hürde.
Das Ergebnis aller Schüler*innen (Klassen 9 bis 12) auf Bundesebene sieht jedoch etwas anders aus. Hier führen die Grünen mit 20,6% und die SPD mit 19,4% dicht gefolgt von der FDP mit 18,5% die Spitze an. Nach diesem Parteienblock reiht sich die CDU/CSU-Fraktion mit 13,5 Prozentpunkten ein und lässt die Linke (7,6%) und AfD (5,1%) hinter sich. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,4%.
Vergleicht man nun die Ergebnisse der Parteien bei dieser Probewahl, fällt doch auf, dass die Resultate teils weit auseinanderliegen. Nicht nur im Hinblick auf den Bundesdurchschnitt der Schüler*innen, sondern auch bei den Wahlen der Ü18-Personen in ganz Deutschland. Über die Gründe hierfür kann man natürlich nur spekulieren, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese Probewahl Einzelne der Schülerschaft nicht ernstgenommen haben könnten oder sich diese nicht genügend mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Beides kann ich als Wahlhelfer und Schüler bestätigen. Viele schienen die Programme der Parteien gar nicht recht zu kennen.
Hier sehe ich persönlich einen wunden Punkt bei dieser Wahl.
Trotzdem sollte es natürlich jedem selbst überlassen sein, sich eine eigene Meinung zu dem Ausgang dieser „Juniorwahl“ und der tatsächlichen Wahl zu bilden und sich dementsprechend zu informieren.
©Henry Görner