Begeisterung für die Musik begleitet das schulische Leben – ein Interview mit Herrn Eßbach

Herr Eßbach, der am Mittwoch, dem 31.01.2024 in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wird, hat uns Antworten auf unsere neugierigen Fragen gegeben. Und damit nicht nur unsere journalistische Neugier befriedigt wird, geben wir seine Antworten weiter. Viel Spaß beim Lesen des Interviews und ein großes Dankeschön an Herrn Eßbach!

Wie lange sind Sie insgesamt als Lehrer tätig? Wie lange arbeiten Sie schon an unserem GymLi?

Herr Eßbach: Ich arbeite seit 1985 als Lehrer und seit 2015 am Gymnasium Lichtenstein.

Was macht für Sie den Lehrerberuf besonders, besonders vielleicht auch an unserer Schule?

Herr Eßbach: Den Lehrerberuf besonders macht der Umgang mit jungen Leuten. Für mich im Besonderen der Umgang mit Musik; zu versuchen, die Schüler für diese zu begeistern. Das Größte ist mit ihnen zu musizieren.

Was ist vor Ihrer Karriere hier am GymLi passiert?

Herr Eßbach: Ich war von 1999 an in Schneeberg, da mein vorhergehendes Gymnasium in Zwickau aufgelöst worden ist. Die Arbeit hat mir auch dort sehr gefallen. Allerdings waren die künstlerischen Möglichkeiten mit unserer Schule überhaupt nicht zu vergleichen. Denn die Chorlager in Schneeberg waren unter der Woche gar nicht möglich. Die Unterstützung durch die Schulleitung ist am GymLi definitiv positiv hervorzuheben. Die Wertschätzung für eine Arbeit mit einem großen Chor, für die Durchführung musikalischer Veranstaltungen fehlte mir zum Beispiel in Schneeberg. Das macht unser Gymnasium in meinen Augen besonders.   

Was waren die prägendsten Ereignisse in Ihrem Berufsleben?

Herr Eßbach: Viele! Aber eigentlich sind die prägendsten Ereignisse immer die aktuell anstehenden Konzerte. Man arbeitet darauf hin: man bearbeitet musikalische Sätze, man stellt Notenmaterial her, man studiert ein. So müsst ihr euch vorstellen, dass bereits im Sommer das Weihnachtskonzert vorbereitet werden muss. Wie es dann alles im Gesamtbild klingt, das ist das Ergebnis langer und intensiver Arbeit, das ist prägend.

Was hat Ihnen an unserem GymLi besonders gut gefallen?

Herr Eßbach: Das gesamte Klima. Das Miteinander von Lehrern, Schülern, Schulleitung. Man hört sich zu, spricht miteinander, hilft sich gegenseitig. Dieses tolle Miteinander ist nicht selbstverständlich.

Gab es Ereignisse, an die Sie sich besonders erinnern?

Herr Eßbach: Die Arbeit mit den Bläserklassen ist ausfüllend und herausfordernd. Hierbei erinnere ich mich vor allem an die Zeiten, in denen wir gemeinsam mit dem Verein „Freundliche Nachbarn“ Weihnachtsfeiern in Seniorenheimen musikalisch begleiteten. Diese gemeinsamen Unternehmungen bereiteten allen viel Freude und stimmten auf die besinnliche Zeit ein.

Gab es auch Dinge, die Ihnen an unserer Schule nicht so gefallen haben?

Herr Eßbach: So etwas gibt es immer wieder. Aber Probleme sind zu klären. Oder aber man vergisst es einfach!

Was werden Sie im Ruhestand vermissen, was überhaupt nicht?

Herr Eßbach: Ich werde vieles vermissen, aber auch nicht alles. Ich habe viele Pläne, es wird definitiv nicht langweilig. Durch die weiteren Proben und Auftritte mit dem Kirchen- und Männerchor habe ich immer zu tun. Was werde ich vermissen? Die Frische mit Schülern arbeiten zu können, denn gerade der Schulchor war etwas Besonderes für mich. Ein Jugendchor ist immer etwas Herausragendes. Vermissen werde ich auch die Kollegialität untereinander.

Alles Gute, Herr Eßbach!

Haben Sie schon Zukunftspläne? Gibt es ein Motto, was Sie begleiten wird? Vielleicht ein besonderes Lied?

Herr Eßbach: Ein besonderes Lied – nein; allerdings sehr viele Pläne. Nun kann ich mir einige Dinge erfüllen, wie zum Beispiel eine Ausbildung zum Drechsler; beginnend am Montag kommender Woche. Ziel ist allerlei Sachen für meine Enkelkinder zu bauen. Spannende, nicht ermöglichte Wünsche wie Konzerte mitten in der Woche kann ich mir jetzt endlich erfüllen. Zum Beispiel „Klassik am Odeonsplatz“ in München oder Rod Stewart in Berlin. Eine Sache, die ich jahrelang vor mir hergeschoben habe, sind auch die Peer-Gynt-Festspiele in Norwegen, wo diese klassische Musik komponiert wurde.

Was geben Sie den Lernenden und Lehrenden am GymLi an Wünschen und Ratschlägen mit auf dem Weg der nächsten Schuljahre?

Herr Eßbach: Eine schwierige Frage. Ich sehe persönlich die Zukunft der Schulen nicht so rosig. Erhaltet euch das Miteinander, so lange es geht! Schüler und Lehrer sollten immer locker im Gespräch bleiben. Natürlich soll die Musik immer eine Rolle im schulischen Alltag spielen; Musik ist einfach schön! Aber mit Blick auf die aktuelle Situation in der Schule werden wohl Kürzungen in diesem Bereich eine Rolle spielen. Das befürchte ich. Ich wünsche euch allen, dass das Schöne, so wie es jetzt ist, so lange wie möglich erhalten bleiben kann.

Vielen Dank Herr Eßbach! Die Redaktion der GymNews wünscht alles Gute für den kommenden „Unruhe-Stand“!

© Ben Oettel, Flynn Rickmers, Frau Melchert

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