„Ich bin beruflich Poet!“

So stellte sich der deutschlandweit bekannte Poetry Slammer Bas Böttcher am Freitag, dem 31.01.2020, vor zwanzig SchülerInnen unseres Gymnasiums vor. Wir hatten die große Ehre, uns im Rahmen seines „Poetry Slam Workshops“ mit ihm über Ideenchaos, Alliterationen und die perfekte Show auszutauschen und vor allem, viel zu lernen.

Inmitten einer gemütlichen Runde waren wir ab 8 Uhr aufgefordert, aus unserem normativen Denken auszubrechen, um verrückte und interessante Reime und Verse zu erschaffen. Es ist beeindruckend, wie viel man aus seiner Sprache machen kann. Aus „verlieben“ wird „verlieren“, wenn man nur einen einzigen Buchstaben verändert. Wiederholungen und Widersprüche waren hierbei auch sehr wichtig. Nach kurzen Schreibphasen trafen wir uns im Kreis, um uns gegenseitig unsere Ideen und Kunstwerke zu präsentieren. Schon im Übungsprozess wurde deutlich, dass jeder Spaß an den Aufgaben hatte und sie wirklich professionell umsetzen konnte.

Nachdem wir dann einen „Knick im Blick“ hatten und wussten, worauf es beim Slammen ankommt, setzten wir uns eifrig an unsere eigenen Texte. Manche SchülerInnen hatten schon Erfahrung, andere schrieben zum ersten Mal.

Die Köpfe qualmten und es entstanden individuelle Ideensammlungen, träumerische Gedankenwelten und rauschende Mehrfachreime.

Bas Böttcher war in jeder Situation eine große Hilfe und Inspiration für die Textproduktion, denn er zeigte uns Möglichkeiten, die Dinge von anderen Perspektiven zu betrachten.

Ich persönlich glaube, dass uns diese Ansichten auch im täglichen Leben weiterhelfen können, wenn es beispielsweise um Weltanschauung oder Meinungsbildung geht.

Schließlich klatschten wir uns gegenseitig auf die Bühne, um die entstandenen Kunstwerke vorzutragen. Alle waren sehr tolerant und man hat gemerkt, dass in den Texten viel Arbeit, Individualität und Talent steckt. Einige SchülerInnen haben sogar geplant, ihren Poetry Slam auf der Leipziger Buchmesse vorzutragen.

Der Tag war aufschlussreich, inspirierend und eine wunderbare Erfahrung.

In diesem Sinne noch einmal vielen Dank an Bas Böttcher, von dem wir so viel gelernt haben, Frau Hisslinger (Bibliotheksleiterin in Lichtenstein) und Frau Wolf, die den Workshop organisiert haben und der PwC-Stiftung (Jugend-Bildung-Kultur), die dieses fantastische Projekt finanzierten. Vielleicht treffen wir uns nächstes Jahr noch einmal.

Text: Annabel Fischer

Bildrechte: C. Wolf und S. Hermsdorf