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Schüleraustausch mit Ekaterinburg 2017
Schüleraustausch des Gymnasiums „Prof. Dr. Max Schneider“ Lichtenstein mit dem Gymnasium No. 9 Ekaterinburg vom 15.-24.09.2017 in Ekaterinburg
Klimaschule Lichtenstein auf Expedition in Russland (Beobachtungen, Analysen, Erfahrungsaustausch zum Thema Klimaschutz)
Das Gymnasium Lichtenstein hat sich 2017 erfolgreich als Klimaschule beworben und Russland erklärte das Jahr 2017 zum Jahr der Ökologie; auf dieser Basis haben die deutschen und russischen Schüler bei einer ersten Begegnung Möglichkeiten ausgelotet, die jedermann wahrnehmen kann, um etwas für den Klimaschutz zu tun.
In vier gemischten deutsch-russischen Gruppen wurde sich für folgende Schwerpunkte entschieden: 1. Mülltrennung, 2. Kauf regionaler Produkte, 3. Verwendung umweltfreundlicher Materialien und 4. Vermeidung von Staus und Abgasbelastung durch Fahrradfahren. Im Laufe der Projektwoche konnten die Schüler täglich einmal in einem speziellen Unterrichtsraum an ihren Themen/Produkten arbeiten.
Sie wurden aber auch durch eigens dazu ausgewählte Exkursionen und Unterrichtsaktivitäten angeregt für ihr Thema weitere Ideen zu entwickeln. Hierbei handelte es sich z.B. um eine Exkursion in ein Dorf bei Newjansk, wo verschiedene Handwerker die lokal vorhandenen Rohstoffe für den Bedarf der Region verarbeiten. So konnten die Schüler mit einem Töpfermeister sprechen und sich an seiner Arbeit probieren; sie sahen außerdem, wie man die alte Tradition der Filzschuhe mit ganz modischen Aspekten wieder aufleben lässt.
Sie besuchten einen Wurstfabrikanten der Region, überzeugten sich von der Qualität als auch davon, dass diese Produkte nur regional vertrieben werden und auch die Rohstoffe zum großen Teil aus Russland kommen (dem Embargo geschuldet, aber doch umweltfreundlich!).
Sie schauten sich in Ganina Jama am Beispiel der Stabkirchen eine umweltfreundliche Holzbauweise an.
Sie diskutierten im Englischunterricht in einer sehr emotionalen Unterrichtseinheit über die Folgen globaler Erwärmung. Sie fertigten aus Salzteig umweltfreundliche Knetmasse und stellten Maskottchen für das Umweltprojekt her. Sie tauschten Stoffbeutel aus mit dem Versprechen, daran zu denken, dass unsere Meere am Plastikmüll kranken. Bei all diesen Aktionen waren die gemischten deutsch-russischen Gruppen stets zusammen und konnten so nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihre interkulturelle Kompetenz erweitern.
Am Schluss des Projektes präsentierte jede Gruppe ihre Überlegungen zum Klimaschutz. Zu den Themen Fahrradfahren und Verwendung umweltfreundlicher Materialien waren Power-Point-Präsentationen angefertigt worden, zu Müll ein sehr kreatives Plakat und zu Kauf regionaler Produkte ein Flyer, der praktischerweise noch ein deutsch-russisches Miniwörterbuch zu Lebensmitteln enthielt. Bei der Präsentation in der Aula waren Eltern, andere Lehrer und die Leiterin des Schulmuseums sowie die Schulleiterin anwesend.
Die Schüler trugen auch Lieder zum Thema Umwelt vor und sprachen über die Projekte, die ihre Schulen jeweils im vergangenen Schuljahr durchgeführt haben. Für 2018 ist die Fortsetzung dieses erfolgreichen Projektes in Lichtenstein geplant.
In diesem Bericht wurden die vielen gemeinsamen Aktionen außerhalb des Umweltprojektes (Theater, Kochen, Besichtigung von Kirchen, Stadtrundgang, Ausflug zur Europa-Asien-Grenze sowie zum schiefen Turm in Newjansk u.s.w.) nicht näher beschrieben, das bedeutet jedoch nicht, dass diese Dinge wenig Bedeutung gehabt hätten, im Gegenteil! Insgesamt haben wir durch viele neue Eindrücke, durch den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die gemeinsam verbrachte Zeit viele neue Freundschaften geschlossen und auf diese Art auch viele Gemeinsamkeiten unserer beider Länder entdeckt.
Wir bedanken uns bei der Sächsischen Bildungsagentur und der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch für die Hilfe und großzügige Förderung.
Katrin Kühn, Lehrerin am Gymnasium Lichtenstein