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Besuch aus fernen Kulturkreisen
Charles Male (61) aus Uganda war drei Wochen lang zu Gast am Gymnasium Lichtenstein. Zurückbleiben werden vor allem positive Erinnerungen.
Während sich die meisten Schüler nach dem Ende der Ferien am ersten Schultag noch müde die Augen rieben, war der Schulleiter Herr Hausmann bereits dabei, einen ganz besonderen Gast im Haus begrüßen zu dürfen. Charles Male, ein Lehrer aus dem afrikanischen Land Uganda, das etwa 6.000 Kilometer von uns entfernt liegt, war eingetroffen.
Der 61-Jährige unterrichtet in seinem Heimatland Deutsch und Musik und war bereits häufig zu Gast in Deutschland, in ganz verschiedenen Teilen der Republik. Diesmal ist er vor allem gekommen, um unser Schulsystem besser kennenzulernen. Anders als in Deutschland lernen die Schüler in Uganda bis zur siebten Klasse in Grundschulen und wechseln dann auf eine weiterführende Schule, um nach weiteren sechs Jahren ihr Abitur ablegen zu können. Er erklärt außerdem, dass die Klassen mit bis zu 120 Schülern viel größer sind. „Da ist es manchmal schon etwas schwierig für den Lehrer, aber wer sich nicht ruhig verhält, der muss eben vor die Tür“, fügt er hinzu. Er freue sich besonders darüber, dass die Schüler unseres Gymnasiums größtenteils so ruhig seien. Das habe er in anderen Schulen in Deutschland nicht immer so erlebt. Auch die Offenheit und Gastfreundschaft gefalle ihm besonders, sodass es nicht ausgeschlossen ist, dass er eines Tages zurückkehrt.
Charles Schule, die „Mengo-Senior-School“, die sich etwa drei Kilometer außerhalb der Landeshauptstadt Kampala befindet, fasst insgesamt über 3.000 Schüler und im Verhältnis dazu gerade einmal etwa 110 Lehrer.
Bei all den Unterschieden zu unserem Land gibt es natürlich auch genug Gemeinsamkeiten. Beispielsweise seien die beliebtesten Sportarten in Uganda genau wie bei uns Fußball und Basketball. Beim Thema Essen wird es dann aber wieder exotisch. Kochbananen mit Erdnusssoße seien ein typisches Gericht in seinem Heimatland.
Während seines dreiwöchigen Aufenthaltes besuchte Charles nahezu alle Klassen des Gymnasiums, war aber ebenfalls an der Grundschule in Hohndorf zu Gast. Meistens zeigte er den Schülern eine Präsentation von seinem Heimatland und sang mit ihnen ein Lied, was er selbst auf Deutsch gedichtet hatte. Außerdem unternahm er viele Ausflüge innerhalb von Sachsen. Besonders in Erinnerung werde ihm eine Wanderung in der Sächsischen Schweiz bleiben, wo ihn vor allem die Felsenlandschaften beeindruckt haben sollen.
„Wenn ich zurück in Uganda bin, werde ich den Leuten dort auf jeden Fall von dem vielen Grün hier erzählen, dass diese wunderschöne Stadt ausmacht“, sagt er als Abschlusswort.
© Jim Kerzig (Schülerzeitung)