Karl Max Schneider

Biografie unseres Namensgebers

Porträt des Leipziger Zoodirektors Karl Max SchneiderProf. Dr. Max Schneider wurde am 13.03.1887 in Callnberg, einem heutigen Stadtteil von Lichtenstein, geboren. Er hatte noch sechs Geschwister, zwei Schwestern und vier Brüder.

Schon in frühester Jugend fiel der begabte Junge durch seine Tierliebe auf. Von 1887 bis 1901 besuchte er die Volksschule in seinem Heimatort. Anschließend ergriff er wie all seine Geschwister den Lehrerberuf. Allerdings konnten die Eltern den Kindern nur den seminaristischen Bildungsweg ermöglichen, für eine höhere Schule reichte das Geld nicht.

Nach dem Abschluß der Lehrerausbildung arbeitete Max Schneider von 1908 bis 1910 als Hilfslehrer in Meerane. Schneider wollte aber studieren. Die Zugangsberechtigung für eine Universität hatte er mit gutem Abschluß am Seminar erhalten, jedoch noch nicht das Abitur.

1910 begann er mit dem Studium der Naturwissenschaften an der Universität in Leipzig. Da er aber keine Ausnahme sein wollte, legte er 1912 nachträglich das Abitur am Realgymnasium Freiberg ab.

1914 promovierte er. Seine wissenschaftliche Tätigkeit wurde durch die Einberufung zum Wehrdienst unterbrochen. Eine Verwundung im I. Weltkrieg kostete ihn den linken Unterschenkel.

Nach dem Lazarettaufenthalt legte er die Staatsprüfung für das höhere Lehramt ab. Nach drei Semestern Tätigkeit als Assistent am Zoologischen Institut der Universität Frankfurt am Main kehrte Schneider 1919 nach Leipzig zurück und übernahm die Stelle des Volontärassistenten für Tierpsychologie des Psychologischen Universitätsinstitutes.

Am 01.06.1919 wurde Dr. Schneider Direktorialassistent und Stellvertreter des Leipziger Zoodirektors. Hier begann seine tiergärtnerische Laufbahn.
Das Leben der von ihm betreuten Tiere hielt er in Wort und Bild fest. Ständige Begleiter waren Fotoapparat, Notizblock und Bleistift. Ging es um Tiere, dann vergaß Dr. Schneider alles. Es gibt keine Tiergruppe, über die er nicht einmal geschrieben hätte. Besondere Freude – so beweisen es auch Bildmaterialien – bereiteten ihm die Löwen.

1934 übertrug man Dr. Schneider die Leitung des Leipziger Zoos, die er dann bis zu seinem Tod innehatte. Ihm gelang es, in der Gefangenschaft geborene Junglöwen heranzuziehen und erfolgreich der Wildnis zurückzugeben und damit vor dem Aussterben zu bewahren. Er verstand es, dem Leiziger Zoo zu Weltgeltung zu verhelfen und ihn zu einer anerkannten Tierforschungstättte auszubauen. Über die Landesgrenzen hinaus hoch geschätzt, wurde Dr. Schneider 1952 zum Vizepräsidenten des Internationalen Verbandes der Zoodirektoren berufen. Gleichzeitig übernahm er die Präsidentschaft des deutschen Verbandes von Direktoren Zoologischer Gärten.
Im gleichen Jahr erfolgte die Ernennung zum Professor, und 1953 nahm ihn die Akademie der Naturforscher in Halle, die Leopoldina, als Mitglied auf. Viele Auszeichnungen folgten. Prof. Dr. Max Schneider wurde nicht nur von den Fachkollegen geschätzt, sondern auch als kompetenter Gast bei zahlreichen Gesprächsrunden in Rundfunk, Fernsehen und an der Universität Leipzig. Mit seiner Vaterstadt Callnberg und ihren Bewohnern fühlte sich Schneider immer eng verbunden.

Am 26.10.1955 verstarb unerwartet der in der ganzen Fachwelt hochgeschätzte Wissenschaftler und Humanist. Unser Gymnasium, das heute seinen Namen trägt, hat eine große Verpflichtung übernommen.

Karl Max Schneider in der deutschsprachigen Wikipedia

Foto-Nachweis:
Porträt des Leipziger Zoodirektors Karl Max Schneider
1952, Roger und Renate Rössing, Deutsche Fotothek
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